Ausstellung

Ausstellung

Atelierausstellung

 

Einblicke in die Vorbereitungen einer kleinen privaten Ausstellung für Freunde in meinem Atelier.

Gezeigt wurde mein Buch christliche Koans.

Jeder von uns war schon einmal vor einem abstrakten Bild gestanden und hat sich gefragt, was will, was wollte mir der Künstler mit diesem Bild sagen?

Ebenfalls abstrakt ist das gesprochene Wort. Wenn ich ein Gefühl oder eine Erfahrung ausdrücken möchte, wird es schwierig Worte zu finden, die beschreiben, was ich fühle, sodass mein Gesprächspartner dies ebenfalls so versteht, wie ich es meine. Obwohl dies häufig nicht gelingt, wissen wir alle.

Noch weiter steigert sich die Abstraktion des Wortes, wenn ein Dritter dieses Gespräch niederschreibt, um einem Vierten dieses Gespräch deutlich zu machen. Wir kennen alle den Satz, so habe ich das nie gesagt.

Die Steigerung der Abstraktion ist, wenn ich mich an ein Gespräch von vor Jahrzehnten erinnere und dies niederschreiben soll. Da geht dann nicht mehr um das tatsächlich gesprochene Wort, sondern um das, was die Idee aussagte, die das Empfinden ausgemacht hat.

Wir kennen es, wenn wir sagen, meine Mutter hat immer gesagt, oder mein Großvater sagte immer… .

Ähnliches erleben wir heute, wenn wir die Bibel lesen. Da ist manches fremd, unverständlich, sich widersprechend, scheinbar nicht passend. Manche Sätze erscheinen keinen Sinn zu geben und doch sollte hinter dem geschriebenen Wort das Göttliche abgebildet sein. Die Reichenauer Buchmalermönche (Insel Reichenau am Bodensee) haben in ihren Bildern versucht, eben dieses Göttliche dahinter abzubilden. Die abgebildete Form, die Figur, das Wort sind nicht das Entscheidende, sondern das Dahinter.

Ich habe in meinem Buch „Christliche Koans" neun solcher Texte herausgesucht, nachgedacht, und meine Bilder dazu gemalt. Der Betrachter muss nun seinen eigenen Weg finden, um das abstrakte Bild und den Text in Einklang zu bringen.

Es war eine interessante Begegnung mit vielen intensiven und interessanten Gesprächen.